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26.07.2006, 16:18 Uhr

zu: Ãœbersetzung, Getriebe (von Autokicker)

Der Thread ist zwar geschlossen, aber irgendwie läßt es mir doch keine Ruhe, sorry.

Wenn der Wagen gebremst ist und steht, dann bewegt sich im Getriebe "idealerweise" nichts, dh. eine der Kupplungsscheiben steht theoretisch starr (weil sie durch die Abtriebsachse über das Getriebe festgehalten wird). So gesehen müßte es völlig egal sein, welcher Gang gerade eingelegt ist und der Motor sollte dann unabhängig vom gewählten Gang abwürgen. Praktisch jedoch bewegt sich halt doch immer ein bisschen (das Auto bockt gewissermassen, Passungtoleranzen im Getriebe, vielleicht auch elastische Verformungen, Schwingungen) und erst dadurch kommt die Übersetzung ins Spiel und dann leuchtet es durchaus ein, das der Motor im Vierten Gang schneller abwürgt.
Sorry, wenn ich das Reizthema wieder aufnehme.

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26.07.2006, 16:56 Uhr

zu: zu: Ãœbersetzung, Getriebe (von Autokicker)

»Wenn der Wagen gebremst ist und steht, dann bewegt sich im Getriebe "idealerweise" nichts, dh. eine der Kupplungsscheiben steht theoretisch starr (weil sie durch die Abtriebsachse über das Getriebe festgehalten wird).«

Ja, soweit korrekt.

»So gesehen müßte es völlig egal sein, welcher Gang gerade eingelegt ist und der Motor sollte dann unabhängig vom gewählten Gang abwürgen.«

Nein, denn sobald die Kupplung schleift, wird von der einen Seite auf die andere Seite ein Drehmoment übertragen. Du begehst den Denkfehler, dass die Übersetzung keine Rolle spielt, weil sich ja nichts bewegt. Aber auch ohne Bewegung wird das übertragene Drehmoment vom Getriebe je nach Untersetzung gewandelt.

Anderes Beispiel: Ich drücke mit der Hand gegen ein Haus. Weil ich viel zu schwach bin, bewegt sich nichts und das Haus stürzt nicht ein. Jetzt nehme ich einen zwei Meter langen Hebel und setze ihn unter dem Haus an. Das Haus bewegt sich immer noch nicht, aber die Kraft, die auf das Haus wirkt, ist dennoch viel größer. Mit Hebel (1. Gang) würge ich nicht ganz so schnell wie ohne Hebel (5. Gang).

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26.07.2006, 17:17 Uhr

zu: zu: Ãœbersetzung, Getriebe (von Autokicker)

Hallo Georg_g

>Du begehst den Denkfehler, dass die >Ãœbersetzung keine Rolle spielt, weil sich ja >nichts bewegt.
Das habe ich keineswegs gedacht. Die Kraft, an der Abtriebsachse erhöht sich natürlich, aber ich bin ja davon ausgegangen, daß das Auto auch bei dieser höheren Kraft stehenbleibt (idealerweise).

>Ja, soweit korrekt.
Na also, der Motor bekommt in diesem (theoretischen) Fall ja gar nicht mit, welcher Gang eingelegt ist. Man könnte die getriebeseitige Kupplungsscheibe genausogut festschweissen. Wie sie festgehalten wird, spielt doch keine Rolle.

Zu deinem Beispiel mit dem Haus.
Ja, auf das Haus wirken größere Kräft, wegen der Übersetzung (Hebel), aber die Kraft mit der Du den Hebel drückst ist nur von Dir abhängig; bezogen aufs Auto: wieviel Gas du gibst. Aber bezogen auf die Kupplungsscheiben gilt: Kraft = Gegenkraft = Kraft der Kurbelwelle und nur diese Kräfte vermindern die Drehzahl des Motors soweit, das er ausgeht.

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26.07.2006, 17:49 Uhr

zu: zu: Ãœbersetzung, Getriebe (von Autokicker)

Nein, die Kupplungsscheibe (bzw. Druckplatte) könnte man eben nicht festschweißen, denn wäre ja die Kraftübertragung an der Druckplatte beendet, sodass an den Rädern keinerlei Drehmoment ankommt. Nur in diesem Fall würde der eingelegte Gang keine Rolle spielen, denn dann würde ja vom Drehmoment nichts mehr im Getriebe ankommen.

So aber kommt (auch ohne jede Bewegung) das Drehmoment an den Rädern an und wird "auf halbem Weg" vom Getriebe gewandelt.

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26.07.2006, 18:23 Uhr

zu: zu: Ãœbersetzung, Getriebe (von Autokicker)

>So aber kommt (auch ohne jede Bewegung) das Drehmoment an den Rädern.

Völlig richtig, aber die sind ja gebremst. Resultat: nichts außer der Kurbelwelle dreht sich (wohl gemerkt im Idealfall). Es ist doch völlig egal, warum sich die eine Scheibe nicht dreht. Wenn ich bei einem perfekten Getriebe eine Welle festhalte, dann kann ich die andere nicht bewegen und das ist dann genauso, als ob ich direkt die Antriebswelle festhalte. Ohne Bewegung wird zwar Kraft bzw Drehmoment übertragen aber da sich nicht bewegt, wird keine Energie übertragen und der Motor bleibt gewissermaßen auf seiner Leistung sitzen = wird abgewürgt. Das Drehmoment wird zu den Rädern hin gewandelt, wo es auf eine Gegenkraft trifft (Bremse) diese Gegenkraft wird aber (rückwärts) durch das Getriebe wieder zurückgewandelt, sodaß an der Kupplungsscheibe wieder gilt Kraft (von der Kurbelwelle) gleich Gegenkraft an der getriebeseitigen Kupplungsscheibe. Das aber bedeutet eben, daß die Übersetzung keine Rolle spielt (man muß nur bei höherer Übersetzung stärker bremsen).

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26.07.2006, 18:53 Uhr

zu: zu: Ãœbersetzung, Getriebe (von Autokicker)

@Heuschrecke

Die ersten beiden Absätze: genau das meine ich.

Zum Rest: es ging ja bei Auto Kicker darum, daß die Karre von Anfang an steht. Und bei einem "realen" Auto stimmt die Annahme, daß das Getriebe und die Räder sich nicht bewegen auch wenn ich bremse nicht. Wenn ich bei einem realen Getriebe, die Abtriebswelle völlig festhalte, kann ich die Antriebswelle eben doch ein wenig bewegen und zwar um so mehr je höher die Übersetzung ist (durch Toleranzen, Verbiegung des Getriebegehäuses, etc. Weshalb man zB auch nicht beliebig genaue Meßuhren und Feinzeiger bauen kann). Deshalb geht die Getriebeseitige Kupplungsscheibe vor allem im ersten Gang ein wenig mit und der Motor wird nicht so schnell abgebremst.

Ich hoffe ich habe hier nicht zu viel Verwirrung gestiftet. Wollte mich ein bisschen auf AutoKickers Seite stellen, da ich seine Experimentierfreudigkeit nachvollziehen kann, auch wenn es mit der alltäglichen Fahrpraxis nicht so viel zu tun hat.

Übrigens: es ist mir schon 2 mal passiert, daß ich mit meinem Benziner aus Versehen im dritten Gang angefahren bin. Lautes Radio, Ablenkung, enger Parkplatz (also keine große Beschleunigung nötig). Ich habe das erst bemerkt, als ich höher schalten wollte und das Auto nicht richtig beschleunigte.

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