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Aimee
05.12.2005, 21:56 Uhr
Die Hupe - ein unterschätztes Hilfsmittel?
Hallo Ihr,
als ich meinen Führerschein machte, war die Hupe eigentlich kein Thema. Ich habe dann auch jahrelang nicht einmal die Hupe benutzt. Inzwischen bin ich leidenschaftlicher Hupen-Benutzer. Ja, ich bekenne es!
Versteht mich jetzt nicht falsch: Ich meine NICHT die Situationen an der grünen Ampel wie "Fahr doch zu du A..." oder Nötigungen.
Ich meine, Situationen, die NOCH NICHT gefährlich geworden sind: Die zwei Mamis mit Einkaufstaschen am Straßenrand, die eine schon halb auf der Straße aber gerade noch zur Gesprächspartnerin gedreht. Der Hermes-Fahrer unter Zeitdruck, der seinen Sprinter auslädt und mich hinter seinen offenen Hecktüre nicht sehen kann. Der Mofafahrer, der unkalkulierbar über die ganze Fahrbahnbreite eiert, die unübersichtliche Haarnadelkurve...
Es ist klar, die Hupe ist kein Ersatz für die Bremse oder für's Ausweichen. Aber ein kurzer Hupstoß macht oft klar, Achtung, da kommt einer.
Ich glaube, die Hupe ist eines der günstigsten Hilfsmittel, Gefahrensituationen zu entschärfen, noch ehe etwas passiert ist.
Aimee
Aimee
05.12.2005, 22:19 Uhr
zu: Die Hupe - ein unterschätztes Hilfsmittel?
Hallo Heuschrecke,
zählt die Mittagsruhe beim Kaffeetrinken mehr als eine potentiell platte Mami?
Aimee
Brainstorm
06.12.2005, 13:00 Uhr
zu: Die Hupe - ein unterschätztes Hilfsmittel?
gehupt wird zudem ohne zu zögern bei:
- Schleichern auf Landstraßen (Beispiel 100 erlaubt - 60...70 gefahren) - wie geil, ist zudem auch noch erlaubt; von wegen Ankündigung des Überholmanövers etc.
- Blinkmuffel im Kreisel
- Vorfahrtsmissachter
- Linksspurblockierer und Mittelspurfahrer auf BAB
- VT, die Hindernis auf der eigenen Seite haben und daran unbedingt noch vorbei fahren, obwohl sie eigentlich warten müssten
Mehr fällt mir momentan nicht ein...
MfG, Brainstorm
PS: und was den Lärmpegel durchs Hupen anbetrifft, interessiert mich nicht sonderlich
Michael (Wien)
06.12.2005, 15:56 Uhr
zu: Die Hupe - ein unterschätztes Hilfsmittel?
»Und warum tun wir das nicht schon lange? Radfahren ohne Licht bei Dunkelheit: 100 EURO. Das macht der garantiert nur einmal! Und falls Papa gut verdient und es ihn nicht interessiert, dann sind es beim nächsten Mal halt 500 EURO. Wo ist das Problem?«
Vielleicht dass es eher schwachsinnig ist, einen Regelverstoß per se derart heftig zu ahnden?
»Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.«
Genau, und die meisten wollen wahrscheinlich weder Todesstrafe für Ladendiebe noch derart überzogene Sanktionen für reine Verwaltungsübertretungen. Meiner Ansicht nach völlig zu Recht.
Michael (Wien)
06.12.2005, 16:35 Uhr
zu: Die Hupe - ein unterschätztes Hilfsmittel?
[cite]Und was haben wir dank solcher "humanen" Regelungen? Nötigung, Raserei und viele tödliche Verkehrsunfälle.[/cite]
Stimmt, da wären knochenharte Sanktionen natürlich das Hilfreichste! In den USA genügt die Todesstrafe schließlich auch, um die Kriminalität auf niedrigem Niveau zu halten.
Aber auf den Straßen sind sie doch wegen der hohen Strafen total brav!?
http://www.usatoday.com/news/nation/2004-02-23-cover-speed_x.htm
[cite]Hoffentlich musst Du keinen Menschen mal von der Straße schleppen, weil wieder mal jemand meinte etwas schneller fahren zu müssen und es im Normalfall ja theoretisch "nur" 20 EURO gekostet hätte. Tolle Sache![/cite]
Es wird nie jemand jemanden von der Straße schleppen, [i]nur[/i] weil jemand etwas schneller als [i]erlaubt[/i] gefahren ist. Hingegen müssen dauernd Menschen und KFZ von den Straßen geschleppt werden, weil jemand seine Fahrweise nicht an die Situation angepasst hat. Das heißt sicher oft auch schneller als erlaubt, aber das [i]alleine[/i] ist noch keine zwingende Unfallursache.
Aimee
06.12.2005, 16:57 Uhr
zu: Die Hupe - ein unterschätztes Hilfsmittel?
Naja,
ob da gleich Todesstrafe drauf stehen muss, bleibt ja noch zu diskutieren. Man muss natürlich schon abwägen, welche Mittel man wählt und zum Thema zu kommen: wie heftig man hupt. Oft ist ein infernales Hupkonzert á la "Posaunen von Jericho" völlig unnötig. Ein Fahrradfahrer der irgendwo planlos auf der Fahrbahn rumeiert von hinten mit Dauerhupton anzuhupen bringt überhaupt nichts. Im Gegenteil: der erschrickt sich so sehr, dass er vor Schreck vom Sattel fällt und das will ja niemand vor der eigenen Kühlerhaube miterleben.
Auf der anderen Seite hab ich vor vielen Jahren als Beifahrer eine kritische Situation erlebt, als ein Polizist im Dunkeln Scherben weggekehrt hat.
Der Vordermann hat den Polizisten nicht gesehen. Der, mit dem ich dahinter mitgefahren bin, ist voll und ausdauernd auf die Hupe und hat dem Polizisten wohl das Leben gerettet, der sich daraufhin mit einem beherzten Sprung vor dem Vordermann retten konnte.
Aimee
Michael (Wien)
06.12.2005, 17:27 Uhr
zu: Die Hupe - ein unterschätztes Hilfsmittel?
»Das muss man eher so sehen: Wenn jeder so schnell fahren würde wie er fahren darf, dann würde es nie zu einem Zusammenstoß kommen ...«
Nur zur Sicherheit: mit "Wenn jeder so schnell fahren würde wie er fahren darf, ..." meinst du: "Wenn sich jeder stets ans Tempolimit hält ..."?
Solange niemand schneller fährt als erlaubt, gibt es keine Unfälle mehr? Für so naiv halte ich dich eigentlich nicht. Oder habe ich es falsch verstanden?
»Auch hier muss man es anders betrachten: Ohne die erhöhte Geschwindigkeit wären viele Unfälle vermeidbar oder weit weniger gefährlich. Und nur darauf kommt es an.«
Conclusio: Tempo 0! Ãœberall!
»Ich weiss wirklich nicht, warum jemand etwas gegen 100 EURO bei fehlendem Licht am Fahrrad etwas haben könnte.«
Wenn jemand in der Nacht mit einem unbeleuchteten Fahrrad auf einer stark frequentierten oder unübersichtlichen Straße fährt, dann finde ich 100 Euro durchaus okay.
Aber wenn jemand ohne Licht in der Wohnstraße oder am leeren Gehsteig (Oho! Noch ein Regelverstoß!) gemütlich dahinradelt, halte ich 100 Euro Strafe einfach für Schwachsinn hoch drei.
Das ist für mich das "Problem" mit den Vorschriften: in manchen Situationen ist es rücksichtslos und brandgefährlich, sie zu ignorieren. In anderen Situationen ist es das nicht. In ganz wenigen Situationen ist es m.E. sogar hilfreich (nicht nur rein egoistisch betrachtet), sie zu übertreten.
Lizzard
06.12.2005, 17:39 Uhr
zu: Die Hupe - ein unterschätztes Hilfsmittel?
Wer wegen jeden Scheiß hupt, weil irgendjemand mal ein bisschen "rumzappelt" ist ein Angsthase...
Dennoch benutze ich die Hupe recht häufig. Bei chronischen Linksfahrern gibts mehrere Wege. Entweder gleich rechts vorbei, links blinkend mit Lichthupe, mit Lichthupe "ranbremsen" oder manchmal halt alles (Lichthupe, hupen, scharf ranbremsen, gleich mit leichten Drall nach links etc.)
Zurzeit lös ich es aber anders. Wenn sich so eine Situation anbahnt, blinke ich vorher schon links. Bringt echt eine Menge. Etwa die Hälfte der Leute, die rausfahren würden, lassen es sein. Darauf verlassen, sollte man sich natürlich auch nicht.
Michael (Wien)
06.12.2005, 17:46 Uhr
zu: Die Hupe - ein unterschätztes Hilfsmittel?
»... links blinkend mit Lichthupe, mit Lichthupe "ranbremsen" oder manchmal halt alles (Lichthupe, hupen, scharf ranbremsen, gleich mit leichten Drall nach links etc.)«
*gähn* ... und was bringt das, außer unnötigen Stress zu erzeugen?
Michael (Wien)
06.12.2005, 18:24 Uhr
zu: Die Hupe - ein unterschätztes Hilfsmittel?
»Das richtige Extrem, aber eine Tendenz in Richtung "langsam" wäre nicht schlecht.«
Wenn es die Situation erfordert (z.B. höhere Verkehrsdichte), warum nicht? Und das wird wohl in vielen Fällen so sein. Aber mir ist nicht klar, warum beispielsweise auf (fast) leerer Straße allen Fortschritten in puncto technischer Entwicklung (Reifen, Fahrwerk, Straßen, Schadstoffausstoß) zum Trotz ein niedrigeres Tempolimit gelten sollte als früher.
»Aber die Gerichte scheinen langsam ein Einsehen zu haben und haben, so wie ich kürzlich gelesen habe, einem jugendlichen Radfahrer die volle Schuld an einem Unfall gegeben.«
Finde ich auch okay. Nichts gegen scharfe Sanktionen bei Gefährdung anderer (bzw. in diesem Fall Eigengefährdung)! Aber sobald das Einhalten der Regeln zum reinen Selbstzweck verkommt (wäu Vuaschrift is' Vuaschrift!), sehe ich keinerlei Begründung für strenge Bestrafungen von Regelverstößen (außer vielleicht das Bestreben, die Leute zum ständigen unhinterfragten Kadavergehorsam zu "erziehen").
][
07.12.2005, 11:40 Uhr
zu: Die Hupe - ein unterschätztes Hilfsmittel?
>»... links blinkend mit Lichthupe, mit Lichthupe "ranbremsen" oder manchmal halt alles (Lichthupe, hupen, scharf ranbremsen, gleich mit leichten Drall nach links etc.)«
*gähn* ... und was bringt das, außer unnötigen Stress zu erzeugen? <
Das weiss ich allerdings auch nicht. Damit produziert man nur noch mehr Gefahren. Dieses minutenlang im cm Abstand hintereinander herfahren und gegenseitiges provozieren halte ich für völlig überflüssig.
Wenn ich auf jemanden auflaufe wird derjenige entweder konsequent und sofort dort überholt, wo Platz ist oder wenn kein Platz dazu ist bzw. ich es nicht so eilig habe dann warte ich mit etwas Abstand, bis derjenige Gelegenheit hat, um nach rechts zu wechseln. Wenn er dies nicht tut, ist ja wieder Platz zum Überholen. Da brauch ich dann auch nicht blinken/lichthupen.
Lichthupe benutze ich eigentlich nur, wenns gefährlich wird, weil jemand knapp rauszieht oä.
Christian
Aimee
07.12.2005, 11:55 Uhr
zu: Die Hupe - ein unterschätztes Hilfsmittel?
Hallo,
es liegt auch ein bisschen an jedem einzelnen, ob eine Situation eskaliert oder nicht.
Aimee
Brainstorm
07.12.2005, 12:46 Uhr
zu: Die Hupe - ein unterschätztes Hilfsmittel?
Ich vergaß im Übrigen Landfahrzeuge auf Landstraßen, die eine ewig lange Kolonne hinter sich her ziehen, und nach mehreren Möglichkeiten (Bushaltestellen, Haltebuchten, Parkplätze, etc.) es immer noch nicht für nötig halten rechts ran zu fahren, um die Kolonne vorbeizulassen. Ehrlich gesagt ist es mir völlig egal, ob Senor Treckerfahrer 10h auf dem Feld war oder sich gerade auf dem Weg dorthin befindet. Genau den Fall hatte ich gestern Abend. Den Überholvorgang vorschriftsmäßig "durch Hupen angekündigt" und als Dank 'ne Lichthupe kassiert.
Fakt ist:"Wer überholt wird, darf seine Geschwindigkeit nicht erhöhen. Der Führer eines langsameren Fahrzeugs muss seine Geschwindigkeit an geeigneter Stelle ermäßigen, notfalls warten, wenn nur so mehreren unmittelbar folgenden Fahrzeugen das Überholen möglich ist. Hierzu können auch geeignete Seitenstreifen in Anspruch genommen werden; das gilt nicht auf Autobahnen. " StVO, §5, Abs. 5
Lizzard
07.12.2005, 13:26 Uhr
zu: Die Hupe - ein unterschätztes Hilfsmittel?
>>>Dieses minutenlang im cm Abstand hintereinander herfahren und gegenseitiges provozieren halte ich für völlig überflüssig.<<<
Das ist klar... Mit den Ranfahren mach ich auch wirklich nur, wenn derjenige mich massiv behindert hat, bzw. gefährdet.
Das kam in letzter Zeit wieder häufiger vor. Vielleicht denken die Leute, dass man im Winter normalerweise nicht schnell fährt und deswegen kein Spiegelblick machen?! Keine Ahnung....
Aimee
07.12.2005, 13:39 Uhr
zu: Die Hupe - ein unterschätztes Hilfsmittel?
Hallo Brainstorm,
schlimmer finde ich fast, wenn ich gerade hinter jemandem rausziehe und der vor mir dann relativ scharf auf die Bremse geht und man genötigt wird den Überholvorgang gefährlich abzubrechen. Dann mache ich mich schon deutlich bemerkbar :-)
Ich selbst zähle mich nicht zu den aggressiven Fahrern.
Mir passiert es aber schon hin und wieder, dass vor mir die langsameren Fahrzeuge auf Haltebuchten ausweichen. In sofern möchte ich Dir da auch widersprechen.
Ich hab dann immer ein schlechtes Gewissen wenn mir sowas passiert, aber das liegt wohl an mir.
Aimee
][
07.12.2005, 14:40 Uhr
zu: Die Hupe - ein unterschätztes Hilfsmittel?
>wenn ich gerade hinter jemandem rausziehe und der vor mir dann relativ scharf auf die Bremse geht und man genötigt wird den Überholvorgang gefährlich abzubrechen<
Ist doch super. Da ist man noch schneller an dem Deppen vorbei. Wenn ich bereits rausziehe und der Vordermann bremst, breche ich meinen Ãœberholvorgang doch nicht ab...?
Aimee
07.12.2005, 15:10 Uhr
zu: Die Hupe - ein unterschätztes Hilfsmittel?
Angry Angel,
na wenn ich noch hinter ihm bin und ihm nicht hinten rein fahren will, dann bleibt mir nicht viel übrig als abzubrechen (ich habe leider nur ein mäßig motorisiertes Auto)
Aimee
][
07.12.2005, 15:36 Uhr
zu: Die Hupe - ein unterschätztes Hilfsmittel?
Ich hatte bis vor einer Woche nur ein untermotorisiertes Fahrzeug.
Aber ich verstehe das nicht. Wenn ich bereits beschlossen habe, dass ich überholen will, weiss ich doch schon, dass der Platz ausreicht, um an dem vorausfahrenden vorbeizukommen, wenn dieser seine Geschwindigkeit beibehählt.
Wenn dieser nun in dem Augenblick, in dem ich beschleunige und herausziehe sogar noch bremst, brauche ich doch noch viel weniger Platz/Zeit, um diesen zu überholen...
?
Christian
Lizzard
07.12.2005, 16:20 Uhr
zu: Die Hupe - ein unterschätztes Hilfsmittel?
Hmmm.... Das von Aimee kann ich auch nicht ganz nachvollziehen...
Eben hab ich die Hupe benutzt, blos sie hat nichts gebracht. Die Verrückte in ihren Micra ist trotzdem vor mir abgebogen. Hat dank meiner Reaktion, aber noch gereicht. *stolz sei* :-P
Ich glaube die hat nichtmal gemerkt, dass die 2-3 Sekunden Hupe für sie war...
Amtliche Prüfungsfrage Nr. 1.4.40-007 / 3 Fehlerpunkte
Womit müssen Sie bei diesem Verkehrszeichen rechnen?
Mit einer Unterführung für Radfahrer
Mit Radfahrern, welche die Fahrbahn kreuzen
Mit einem Verkehrsverbot für Radfahrer
Amtliche Prüfungsfrage Nr. 1.2.05-002 / 3 Fehlerpunkte
Wie können Sie als Fahrer eines langsameren Fahrzeugs schnelleren Fahrzeugen das Überholen ermöglichen?
Durch Ausweichen auf den Seitenstreifen
Durch Ausweichen auf einen Parkstreifen oder in eine Haltebucht
Durch Warnen des Gegenverkehrs mit der Lichthupe
Amtliche Prüfungsfrage Nr. 1.1.09-020 / 3 Fehlerpunkte
Welche Auswirkungen kann Haschischkonsum haben?
Störungen von Aufmerksamkeit und Konzentration
Die Blendempfindlichkeit nimmt ab
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